"Liebe Genossinnen und Genossen,
ich freue mich sehr darüber, heute Abend hier bei Euch im Rauschenberger Stadtteil Albshausen sein zu dürfen. Und ich freue mich sehr, dass ich heute von Euch die Gelegenheit bekomme, mich Euch als Eure Kandidatin für die Rauschenberger Bürgermeister*innen-Wahl am 6. Oktober vorstellen zu können.
Bevor ich das tue, möchte ich mich sehr herzlich bei Euch, liebe Handan, lieber Sören, lieber Jens und lieber Manfred für Euer Kommen, Eure freundlichen Worte und Eure Unterstützung danken.
Seit 39 Jahren bin ich Mitglied der SPD. Meine Beziehung zur SPD ist damit unwesentlich länger als die mit meinem Mann Ralf – vielleicht keine Jugend-, aber zumindest eine Juso-Liebe, denn bei den Jusos haben wir uns kennengelernt.
Seitdem habe ich in der SPD viele Erfahrungen sammeln können und zahlreiche Funktionen ausüben dürfen: Braunschweiger Juso-Unterbezirks- und Ortsvereinsvorstand, Mitglied des Marburger Stadtverbandsvorstands und im Vorstand der AsF usw. usw. Aktuell bin ich im Vorstand des Marburger Ortsvereins Ockershausen-Stadtwald-Gisselberg aktiv und Mitglied des SPD-Bezirksvorstands Hessen-Nord.
Zu meiner Partei-Karriere gehört aber auch, dass ich nach einer sehr engagierten Juso-Zeit im Bezirk Braunschweig und dem Umzug nach Marburg ein paar ruhigere zumindest SPD-Jahre hatte. Nachdem unsere Kinder Carla und Hannah etwas größer waren und Elternbeiräte kein Thema mehr waren, habe ich mich wieder mehr eingebracht. Ich habe aktiv im Ortsverein Mitte in Marburg mitgearbeitet und auch kommunalpolitisch Verantwortung übernommen, sowohl in einem Ortsbeirat in der Marburger Innenstadt als dann auch in der Stadtverordnetenversammlung.
Und nun steht ein weiterer Schritt an – meine Bewerbung um das Amt der Bürgermeisterin der Stadt Rauschenberg. Für meine Kandidatur für dieses Amt werbe ich heute Abend um Eure Unterstützung.
Geboren wurde ich 1968 in Thune, einem Dorf in Braunschweig, Niedersachsen, wo ich als siebtes von sieben Kindern aufwuchs. Meine Mutter Anneliese kümmerte sich um die Kinder und arbeitete ab ihrem 50. Lebensjahr 15 anstrengende Jahre als Reinigungskraft – damit sie einen eigenen Rentenanspruch erwerben konnte.
Mein Vater Heinz war gelernter Bäcker. Er wechselte zur Bahn und wurde Heizer, um sich dann zum Lokführer weiter zu qualifizieren. Er arbeitete viele Jahre im Wechseldienst und arbeitete zusätzlich auf dem Großmarkt, damit das Geld für die große Familie reichte.
1989 kam ich mit meinem Mann Ralf zum Studium nach Marburg. Während meines Studiums wurden unsere Töchter Hannah und Carla geboren, um die ich mich die nächsten Jahre kümmerte. Parallel arbeitete ich in Teilzeit und absolvierte eine Weiterbildung zu PR-Beraterin (DAPR). Das war schon eine herausfordernde Zeit.
Hannah arbeitet heute als Eventmanagerin in einem großen Fachverlag. Carla absolvierte eine Ausbildung zur Landwirtin und schließt gerade ihr Studium der Agrarwissenschaft ab.
Mit meinem Mann baute ich eine PR-Agentur auf, deren Geschäftsführerin ich bis 2015 war. Ich kann also Kommunikation für andere, für mich selbst zu trommeln, ist für mich noch etwas ungewohnt. Aber das werde ich – mit Eurer Unterstützung – in den nächsten Wochen und Monaten schaffen.
Seit 2015 bin ich Regionalmanagerin der LEADER-Region Marburger Land, einem Förderprojekt der EU zur Stärkung des ländlichen Raums. Ich bin ausgebildete Fördermittelmanagerin, bin Vorsitzende aller hessischen LEADER-Regionen – des Hessischen Regionalforums - und verfüge über viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kommunalverwaltungen, aber auch mit Landes- oder Bundesbehörden. Ich bin also sowohl mit den Vorteilen als auch den Herausforderungen des ländlichen Raums bestens vertraut.
Wer so wie ich seit Jahren EU-Förderanträge bearbeitet, der kennt sich mit Bürokratie aus und hat zumindest damit keine Probleme mehr. Bürokratie ist das eine - die Tatsache, dass ich seit 2015 in meinem Job als Regionalmanagerin Förderprojekte im Volumen von ca. 2,4 Millionen Euro im Landkreis betreut habe, das andere.
Durch meinen derzeitigen Job bin ich sehr gut vernetzt im Landkreis Marburg-Biedenkopf, arbeite mit Vereinen, mit größeren Unternehmen oder Existenzgründer*innen zusammen und sitze auch im Aufsichtsrat der Marburg Stadt und Land-Tourismus.
Das Ehrenamt ist mir extrem wichtig. Ich selbst habe als Schülersprecherin angefangen, war von der Kita bis zur Oberstufe im Elternbeirat, bis meine Töchter gesagt haben, es würde jetzt langsam mal reichen.
Über die Jahre hinweg habe ich in vielen Organisationen und Vereinen mitgearbeitet. Heute bin ich Vorsitzende der Marburger Kulturloge, die ihren Kulturgästen – auch aus dem gesamten Kreisgebiet – Eintrittskarten für kulturelle Erlebnisse vermittelt.
Ich bin im Vorstand des Vereins Zwei Raben – Literatur in Oberhessen, der im Ubbelohde-Haus in Lahntal Goßfelden ein Literaturstipendium vergibt und Literatur in den ländlichen Raum Oberhessens bringt. Und schließlich arbeite ich neben etlichen Mitgliedschaften, z. B. bei ver.di und dem ASB, im Vorstand eines Vereins der Gemeinwesenarbeit mit.
Ich liebe die Arbeit in meinem Garten. Darüber hinaus gehe ich gerne ins Theater oder Kino, besuche Lesungen und andere Veranstaltungen. Kultur ist mir wichtig.
In den letzten 20, 25 Jahren habe ich mich in allen Wahlkämpfen in Marburg engagiert, mich mit aller Kraft in den OB-Wahlkämpfen für Thomas Spies eingebracht, mich in Bundestagswahl- und Europawahlkämpfen engagiert.
Auch in Kirsten Fründts und Jens Womelsdorfs Landrätinnen- bzw. Landrats-Wahlkämpfen war ich engagiert dabei. Und Sebastian Sack bei seiner Kandidatur für den Hessischen Landtag als seine Ersatzkandidatin unterstützt.
Spätestens damit habe ich gezeigt, dass ich bereit bin, mehr politische Verantwortung zu übernehmen. Und nun biete ich Euch an, Eure Kandidatin für die Bürgermeisterinnen-Wahl am 6. Oktober zu werden, und bitte gleichzeitig um Eure Nominierung und Unterstützung für und bei dieser Wahl. Warum Rauschenberg werden sich jetzt sicher einige fragen? Zum einen kann ich sagen, dass die Zeit reif ist und ich es mir zutraue. Zum anderen habe ich durch Wanderungen auf den zahlreichen wundervollen Wanderwegen, die es hier gibt, gesehen wie schön Rauschenberg und die Umgebung ist und mit welch hohem bürgerschaftlichen Engagement die Rauschenbergerinnen und Rauschenberger sich für ihre Stadt einsetzten. Es gibt viele Vereine von Sport über Kultur oder Gesang und Musik. Es gibt ein gutes Miteinander, so wie ich es von außen wahrnehme. Eine sehr liebens- und lebenswerte Kleinstadt, in der vieles schon sehr gut läuft, aber wo wir gemeinsam schauen können, wo geht noch mehr.
Aufgrund meiner eigenen politischen ehrenamtlichen Arbeit aber auch aufgrund der Beobachtung anderer empfinde ich sehr großen Respekt gegenüber allen, die sich politisch engagieren. Respekt empfinde ich aber auch für alle, die hauptberuflich Politik machen oder z. B. eine Kommunalverwaltung leiten. Das ist oft ein Knochenjob. Und deshalb habe ich auch für Michael Emmerichs Entscheidung, nicht noch einmal für das Amt des Rauschenberger Bürgermeisters zu kandidieren, Respekt.
Demokratie meint, sich entscheiden zu können. Demokratie meint aber auch den Mut zur Veränderung. Deshalb möchte ich Euch bitten, den Wählerinnen und Wählern in Rauschenberg sowohl eine Wahlmöglichkeit bei der Bürgermeisterwahl zu geben, als auch den Mut zu einer Veränderung in Rauschenberg zu haben.
Wichtige politische Themen für mich sind soziale Gerechtigkeit und kulturelle Teilhabe. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind ebenso wichtig in der heutigen Zeit, aber vor allem Klimaschutz muss sozial sein und darf den kleinen Geldbeutel nicht überfordern. Unter anderem diesen Themen möchte ich mich auch als Bürgermeisterin intensiv widmen. Aber ich kenne auch all die anderen Herausforderungen gerade auch kleinerer Gemeinden, von denen ja einige Mitglied in „meiner“ LEADER-Region Marburger Land sind. Kinderbetreuung, Feuerwehr-Infrastruktur, Wasserversorgung, Gewerbe-ansiedlungen und -steuereinnahmen, Straßensanierungen und Verkehrsführung, Radwegebau usw.
Das sind gerade auf kommunaler Ebene alles dicke Bretter, bei deren Bearbeitung ich sehr auf die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit sowohl der Verwaltung der Stadt Rauschenberg als auch den Mitgliedern der Rauschenberger Stadtverordnetenversammlung setze, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Am meisten erreicht man, gerade auf kommunaler Ebene, gemeinsam. Ich habe einen kooperativen Arbeitsstil, ich nutze für die Erreichung möglichst optimaler Ergebnisse gerne die Erfahrungen und Kompetenzen anderer – aber ich habe Führung gelernt und auch immer geführt, wenn dies notwendig oder angezeigt war. Seit vielen Jahren arbeite ich mit Führungsverantwortung und kann Mitarbeitende sowohl motivieren als auch fordern.
Ich bin ein konsensorientierter Mensch. Ich suche das Verbindende und nicht das Trennende, bin kompromissbereit und in der Lage, Kompromisse zu organisieren, aber ich halte auch Konflikte aus.
Mich zeichnet hohe Leistungsbereitschaft und -fähigkeit aus, ich bin sehr gut vernetzt sowohl auf Kreis- als auch Landesebene. Was ich anpacke, mache ich richtig und mit großem Engagement – vor allem aber mit sehr großer Freude an dem, was ich tue – oder besser, mit Eurer Unterstützung ab dem 1.4.2025 tun möchte.
Die nächsten Wochen werden geprägt sein von vielen Terminen in der Stadt Rauschenberg, von Haustürbesuchen, Verteilaktionen etc. Und darüber hinaus von der Entwicklung eines eigenen Programms für die Bürgermeisterinnen-Wahl, das die Rauschenbergerinnen und Rauschenberger überzeugen kann.
Nach der heute Abend stattfindenden Nominierung durch Euch, auf die ich hoffe, beginnt die Arbeit. Sehr wichtig ist auch, weitere Unterstützung für meine Kandidatur bei den anderen Parteien und Gruppierungen in der Stadtverordnetenversammlung zu organisieren. Erste Gespräche sind geführt, Weitere werden schon heute Abend und in den nächsten Tagen folgen.
Und der Wahlkampf geht morgen los.
Ich freue mich sehr darüber, Euch an meiner Seite zu wissen für Rauschenberg, für die Familienstadt mit Herz und die Bürgerinnen und Bürger Rauschenbergs.
Herzlichen Dank für Eure Aufmerksamkeit!"
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